(Choreographie Rosemarie Ehm-Schulz)
Bunt und vielgestaltig sind die Bräuche, die sich in den deutschen Landen zwischen Weihnachten, dem Karneval und der Fastnacht abspielen. In Stadt und Land ist es die Zeit des bunten Treibens. Überall haben sich bestimmte Bräuche und Sitten erhalten. Auf dem Lande aber ist es noch immer das neue Hoffnungen erweckende Frühjahr, das Bräuche und Sitten der verschiedensten Art prägt. Es ist die Zeit, in der mit Lärmen, Tänzen und Umzügen, mit allerhand Spuk, schönen und hässlichen Verkleidungen der Winter besiegt, ausgetrieben und ein neues fruchtbringendes Jahr des bäuerlichen Lebens vorbereitet und eingeläutet wird.
Der in manchen Gegenden Deutschlands noch lebendige Begriff der Perchten – von Berchta, der germanischen Göttin der fruchtbaren Erde abgeleitet – hat seinen Ursprung in diesen verschiedensten Bräuchen zur Wintersonnenwende.
Ein alter kultischer Brauch, der noch heute in Franken – z.B. in Baiersdorf und Effeltrich – gepflegt wird, ist das Winteraustreiben. Weniger bekannt ist, dass es auch in Franken Perchten gibt. In Kitzingen steht das „Fränkische Perchtenmuseum“ mit alten, schönen Perchtenmasken. Unsere Perchten, die den Winter austreiben, haben noch keine Masken. Sie stammen aus einer früheren Zeit, in der aus kultischen Gründen Hahnenfedern getragen wurden und die Gesichter durch bunte Bänder verhüllt waren. Die Stampfschritte der Perchten wurden von Generation zu Generation weiter gegeben und sind bis zum heutigen Tag verbürgt.